Etwa 150 Gäste aus den Bereichen Schule, Bildung, Politik und Wirtschaft waren der Einladung des Regionalen Bildungsnetzwerks des Kreises gefolgt und hatten in der Aula des Berufskollegs in Beckum die Gelegenheit, „Neuigkeiten aus der Zukunft“ zu erfahren.
Brigitte Klausmeier, Schuldezernentin des Kreises, betonte zum Auftakt die Herausforderungen, die sowohl Bildungssysteme als auch Wirtschaft und Gesellschaft im Hinblick auf den digitalen Wandel zu bewältigen hätten. „Aber“, so Klausmeier, „wenn der Wind des Wandels weht, wollen wir nicht Mauern bauen, sondern Windräder“.
Wolfgang Weber, Leiter der Abteilung Schule, Kultur und Sport bei der Bezirksregierung Münster, sprach über die Entwicklung der Regionalen Bildungsnetzwerke in den vergangenen zehn Jahren. „Das Geld für den digitalen Wandel in Schulen ist da. Wichtig ist mir immer, dass die Programme und Initiativen auch bei den Schülerinnen und Schülern ankommen – und da leisten die Regionalen Bildungsnetzwerke hervorragende Arbeit!“
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Wolfgang Prinz, stellvertretender Leiter des Fraunhofer Instituts für Informationstechnik in Bonn, der die Verläufe der technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten bis zum Einsetzen der digitalen Medien aufzeigte und auch einen Ausblick in die nähere Zukunft bot. Hier hob er vor allem die deutlichen Veränderungen durch die zunehmende Vernetzung und das Generieren von „Big Data“ durch Unternehmen wie Apple, Microsoft und Google hervor. „Wir haben heute nicht die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die nachfolgenden Generationen die digitalen Prozesse verstehen und nutzen können – es kommt darauf an, dass sie sie machen und beherrschen!“, so Prinz. „Allen Schülerinnen und Schülern müssen deshalb einfache Programmiersprachen vermittelt werden. Digitale Kompetenz muss als eine weitere Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben selbstverständlich werden.“
Im zweiten Teil der Veranstaltung hatten die Gäste Gelegenheit, unterschiedliche Formen digitaler Technik kennen zu lernen. Unter der Überschrift „Digitalisierung hautnah erleben“ stellten etwa 20 Aussteller Technologien wie AR- und VR-Brillen, digitale Unterrichtsmedien sowie das digitale Kinderzimmer vor. Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden auf dem Außengelände ein Beispiel für „Precision Farming“ in Form eines hochmodernen Traktors bestaunen. Eine Twitter-Wall bot den Teilnehmenden während der gesamten Konferenz die Gelegenheit, Eindrücke und Anmerkungen direkt an die Moderatoren zurückzumelden.
Zudem wies das regionale Bildungsnetzwerk auf die bereits vorhandenen Unterstützungsstrukturen des Kreises Warendorf in Sachen Digitalisierung hin. Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler können sich zu allen Fragen rund um das Thema digitale Medien an das Netzwerk Medien, die Jugendämter des Kreises, das Kompetenzteam für staatliche Lehrerfortbildung und die Medienberatung NRW wenden. Auch die Neukonzeptionierung eines Medienkompetenzzentrums im Kreishaus ist in der Planung.
Zum Ausklang der diesjährigen Bildungskonferenz wurde Schulamtsdirektorin Karin Sannwaldt-Hanke, stellvertretende Vorsitzende des Lenkungskreises, verabschiedet. Brigitte Klausmeier und Ronald Fernkorn, Leiter des Schul-, Kultur- und Sportamtes, dankten ihr mit einem Blumenstrauß für ihr unermüdliches Engagement und die stets erfolgreiche Zusammenarbeit in der Regionalen Bildung. Das Regionale Bildungsnetzwerk zog eine positive Bilanz der 9. Regionalen Bildungskonferenz.
Hier finden Sie die Dokumentation der Bildungskonferenz 2018
Regionale und überregionale Aussteller zum Thema Digitalisierung aus Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft