Die Vorbereitungen waren aufregend.
Können wir die Fortbildung live anbieten, oder sollen wir uns doch lieber auf das Format eines Webinars vorbereiten? Welche Räume bieten genügend Platz für Abstandsregelungen? Welche didaktischen Methoden sind unter Corona-Einschränkungen erlaubt?
Diese und viele andere Fragen mussten vor Beginn des Zertifikatskurses geklärt werden. Schulpsychologin Maike Kirschbaum ist trotz aller Unwägbarkeiten dieser Zeit stets gelassen geblieben und hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Astrid Biese (Beratungslehrkraft am Kopernikus Gymnasium Neubeckum) alle Inhalte schon vorsorglich auch im Distanz Format vorbereitet. Am 18.08.2020 war es dann endlich so weit. Mit 10 Teilnehmer*innen aus 8 weiterführenden Schulen des Kreises konnte die Fortbildung zur Beratungslehrkraft starten.
“Wir sind froh, dass wir die ersten 7 Termine in Präsenz zum gemeinsamen Kennenlernen nutzen konnten, bevor wir im November ins Distanz Format wechseln mussten. So konnte ein Vertrauensverhältnis zwischen den Teilnehmenden und uns wachsen, welches für die Zusammenarbeit sehr wichtig ist”, sagt Maike Kirschbaum. Die Fortbildung läuft noch bis zu den Sommerferien und vermittelt neben wichtigen Inhalten wie Kinderschutz, Krise, Schulabsentismus, Prävention psychischer Erkrankungen uvm. auch Grundlagen der Beratung, Reflektion der eigenen Berater*innen-Rolle in der Schule und das Üben von Gesprächsmethoden.
Um die angehenden Beratungslehrkräfte fit zu machen, wird in der Fortbildung auch viel getan, um den Kontakt zu Netzwerkpartnern im Kreis herzustellen bzw. zu stärken. Zu vielen Themen werden die entsprechenden Fachkräfte und Netzwerkpartner aus den Bereichen Jugendhilfe, Polizei, die Fachstelle gegen sexuellen Missbrauch oder mobim (Mobile Beratung im Regierungsbezirks Münster. Gegen Rechtsextremismus, für Demokratie) eingeladen. Sie können Ihre Expertise weitergeben und - was fast noch wichtiger ist - die angehenden Beratungslehrkräfte lernen die Menschen kennen, die diese Rollen bei uns im Kreis ausfüllen. Dadurch sinkt die Hemmschwelle, sich bei der Beratungsarbeit in der eigenen Schule fachliche Unterstützung zu holen.
“Mit dieser Art der Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern machen wir schon lange sehr gute Erfahrungen,” berichtet Maike Ostrop (Leitung der Schulpsychologischen Beratungsstelle) “es gibt in den Schulen so viele Themen, die bearbeitet werden wollen - da macht es einfach Sinn, Synergien zu schaffen und Netzwerke zu nutzen.”
Bei den Ganztagsfortbildungen, die für die angehenden Beratungslehrkräfte jetzt alle zwei Wochen für ein Jahr stattfinden, unterstützen neben Frau Kirschbaum und Frau Biese auch noch weitere Kolleg*innen aus der Schulpsychologischen Beratungsstelle und referieren zu verschiedenen pädagogischen und psychologischen Themen. “Wir freuen uns sehr, über diese gewinnbringende Arbeit”, sagt Maike Ostrop, “denn wir schaffen uns mit den neuen angehenden Beratungslehrkräften Partner im System, mit denen wir dauerhaft im Sinne guter Beratung zusammenarbeiten werden.”