Früher sprach man beim Konservieren von Lebensmitteln schlicht vom Einkochen oder Einwecken. Diese Praktiken entstanden in der Vergangenheit oft aus der Not heraus, um Ressourcen zu schonen und den Bedarf in Zeiten der Knappheit decken zu können. Heute spricht man dabei von "nachhaltigem Lebensmittelkonsum".

Doch wie befähigt man eine Konsumgesellschaft zur Nachhaltigkeit? An dieser Stelle kommt die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ins Spiel. Ähnlich wie das bewusste Einkochen von Lebensmitteln in der Vergangenheit dazu diente, Ressourcen zu schonen, lehrt uns die BNE, bewusst über die Auswirkungen unseres Handelns nachzudenken und nachhaltige Entscheidungen in Hinblick auf Umweltbewusstsein, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität zu treffen.

Gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Warendorf hat das BNE-Regionalzentrum Emshof in den vergangenen Monaten ein BNE-Regionalnetzwerk ins Leben gerufen, um Schulen, außerschulische Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Kindertageseinrichtungen, die Abfallwirtschaftsgesellschaft oder die Landvolkshochschule im Kreis Warendorf zusammenzubringen. Ziel ist der Austausch im Netzwerk, die Aktivitäten sichtbar zu machen und sich gegenseitig zu unterstützen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

„Bildung hört nicht mit dem Ende der Schulzeit auf“, sagt Thomas Mosebach, Leiter des BNE-Regionalzentrums Emshof für den Kreis Warendorf, „deshalb laden wir alle Bildungsakteurinnen und -akteure ein, Teil des neuen Netzwerks zu werden.“

Im Dezember nahmen über 20 Teilnehmer am zweiten Treffen zur Gründung des BNE-Regionalnetzwerks für den Kreis Warendorf auf dem Bioland-Hof von Henrich und Gitti Berkhoff teil.

Die Leiterin des Regionalen Bildungsnetzwerks im Kreis Warendorf, Daniela Sachweh, und Judith Berg, pädagogische Mitarbeiterin im Regionalen Bildungsnetzwerk, luden zu diesem Arbeitstreffen ein. Das Treffen begann mit einer inspirierenden Erkundung des Hofs. Der Bioland-Hof beeindruckte durch seine landwirtschaftlichen Aktivitäten und durch Schwerpunkte wie Inklusion, Therapie und Pferdehaltung in Aktivställen. Thomas Mosebach präsentierte das aktuelle Konzept zur Entwicklung von BNE-Mikrozentren im Kreis Warendorf, das Teil eines aktuellen Förderantrags ist.

Die offizielle Auftaktveranstaltung zur Gründung des Regionalen BNE-Regionalnetzwerks für den Kreis Warendorf ist für das Frühjahr geplant. Das nächste BNE-Regionalnetzwerk-Treffen findet Ende Januar statt. Gastgeberin ist die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH (AWG) in Ennigerloh.