Die gewachsene und vertrauensvolle Kooperation von allen Beteiligten im Übergang Schule-Beruf macht es möglich, dass Maßnahmen zielführend den Schülerinnen und Schülern im Kreis Warendorf zugutekommen. Die Standardelemente in der beruflichen Orientierung ab der achten Klasse sind der „rote Faden“ in dem Landesprogramm „KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss“. Bei der Gestaltung des Übergangs von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II bzw. in eine Ausbildung wurden Maßnahmen und Projekte in einer Verantwortungskette festgehalten. Ziel ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler einen passenden Anschluss findet. Dass berufliche Orientierung ein stetiger Prozess ist, der Neuerungen, individuelle Lösungen und ergänzende, zielgruppenspezifische Angebote braucht, wird durch die Verantwortungsgemeinschaft der Akteure im Übergang Schule-Beruf in der praktischen Umsetzung gelebt.
In einem durch die GIB – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung fachlich begleiteten Workshop am 27.09.2022 zogen die Akteure Bilanz und setzten gemeinsam Schwerpunkte für zukünftige Themen: So wurde der Fokus des Workshops gelegt auf die Perspektive und Erreichbarkeit von Jugendlichen, die Einbindung und Partizipation der Zielgruppen sowie auf die Implementierung einer Servicestelle Übergang Schule-Beruf in Form einer Verweisberatung. Aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet die SINUS Studie 2022 die Sorgen der Jugendlichen im Berufsorientierungsprozess und die Unsicherheit bei der Berufswahl. Meistens ist das Zusammenspiel von mehreren Informationsquellen ausschlaggebend für die Wahl eines Berufs. Für die Akteure im Kreis Warendorf steht fest, dass die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern „abgeholt werden müssen, wo sie gerade stehen“ und dass die Beratung eine zentrale Rolle einnimmt. Zur Erreichbarkeit von Jugendlichen und Eltern gehört ebenso die Nutzung digitaler Wege beispielsweise über die Schulplattformen und die regelmäßigen digitalen Elterninformationsabende. So werden Eltern mit Ansprechpersonen von Agentur für Arbeit, Jobcenter, Kammern, Hochschulen, Schulpsychologie und Kommunalen Integrationszentrums in Verbindung gebracht. Auch sollen junge Menschen selbst mehr in den konzeptionellen Prozess in der beruflichen Orientierung einbezogen werden. Dass vielfältige Fragen rund um das Thema Übergang Schule-Beruf auftauchen und eine Lotsenstelle als sinnvoll erachtet wird, wird zum Anlass genommen, die Implementierung einer Servicestelle voranzutreiben. Die vielfältigen Impulse des Workshoptages werden in die Gremienarbeit sowie Praxis weitergetragen und vertieft.