Bereits seit dem Schuljahr 2013/14 wird das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss – KAoA“ im Kreis Warendorf umgesetzt. Dies war Anlass genug, um Bilanz der letzten fünf Jahre zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Zusammen mit der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf haben der Kreis Warendorf und die Bezirksregierung Münster daher Vertreter des Schulministeriums und des Arbeitsministeriums sowie beteiligte Akteure zu einer Feierstunde ins Kulturgut Haus Nottbeck eingeladen. Moderator Frank Haberstroh führte durch die Veranstaltung, die durch Podiumsdiskussionen, fachlichen Input, Austausch und intensive Netzwerkarbeit gekennzeichnet war.
Dass im Kreis Warendorf Bildung einen großen Stellenwert hat, wird anhand der gelungenen Kooperationen zwischen Schule, Wirtschaft und Bildungsträgern deutlich. Die Kommunale Koordinierungsstelle bringt dabei alle Akteure im Übergangsprozess Schule-Beruf zusammen und bildet die Schnittstelle bei der Umsetzung des Landesprogramms KAoA. Einen Einblick in die Praxis gaben Jutta Rohoff-Schaden von der Kommunalen Koordinierungsstelle und Dietmar Schade von der Bezirksregierung Münster zusammen mit den Studien- und Berufswahlkoordinatoren, Schülerinnen und Schülern sowie Vertretern von Betrieben und der Agentur für Arbeit. Viele Elemente des Programms sind inzwischen in der beruflichen Orientierung etabliert: so starten beispielsweise im Kreis Warendorf jedes Jahr rund 2800 Jugendliche in den achten Klassen mit der Berufsorientierung. Dabei bauen alle Elemente im Berufswahlprozess aufeinander auf, angefangen bei Potenzialanalyse, Berufsfeld-erkundung, (Langzeit-)Praktika bis hin zur Anschlussperspektive nach der Schule.
Zukünftig soll der Fokus auf die qualitative Weiterentwicklung von KAoA gelegt werden. Dies unterstützte Prof. Dr. Tim Brüggemann, Bildungsforscher von der Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, mit seiner Expertise und stellte in seinem Vortrag wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema berufliche Orientierung vor. Die Berufsorientierung sei ein Entwicklungsprozess, der nicht nur durch die Beratung an Schulen, sondern auch durch Medien, die Peer-Group und die Familie stark geprägt ist. So habe der „Tim Mälzer-Effekt“ zeitweise den Beruf des Kochs mehr in den Vordergrund gerückt.
Abschließend waren sich alle Akteure einig, dass durch die gemeinsame konstruktive Arbeit eine fundierte berufliche Orientierung für jede Schülerin und jeden Schüler möglich ist. Jetzt gilt es, das Erreichte zu verstetigen und weiterzuentwickeln.
Weitergehende Informationen zum ESF-geförderten Landesprogramm „KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss“ sind unter www.mags.nrw/uebergang-schule-beruf-startseite oder bei der Kommunalen Koordinierungsstelle für den Übergang Schule-Beruf im Kreis Warendorf (Tel. 02581/ 5340-44; koko@kreis-warendorf.de) zu finden.